Nomade

Skulptur „Nomade“ des mexikanischen Künstlers Gustavo Aceves – Bild Nr. 202404204587

Der mexikanische Künstler Gustavo Aceves (geboren 1957) arbeitet seit langem an einer Werkgruppe von Pferden, die er „Lapidarium“ nennt. Anlässlich der Feierlichkeiten „Mai ’45 – Frühling in Berlin“ zum 70. Jahrestag der Befreiung von der NS-Diktatur realisiert der mexikanische Künstler auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor ein Kunstprojekt mit lebensgroßen Pferdeskulpturen. Eine dieser Pferdeskulpturen ist nun für immer in Mainz – ermöglicht durch die Initiative des Unternehmensberaters Michael Eckes und des Architekten Dirk Klemme, der für die neu gebaute Anlage am Rheinkai 500 mit seiner Firma KAP verantwortlich zeichnet.

Mit nur 4,5 Meter Abstand zum Rhein, so nah wie nirgendwo sonst zwischen Mannheim und Köln, verlangt dieses Bauwerk mit seiner ungewöhnlichen Lage nach einem ungewöhnlichen Kunstwerk. Ausgewählt wurde eine 2,50 Meter hohe Bronzeskulptur. Der „Nomade“, das Pferd, steht in einem Boot und schaut rheinaufwärts auf das vom Sturm und Regen gepeitschte Dunkelgrau des mächtigen Flusses. Es sieht verletzlich aus, denn seine Körpermitte gibt ungeschützt die Rippen preis, und sein trotz seiner Größe fragiler Körper steht auf zwei Bronzestützen, die aus dem Boot ragen, das ebenfalls nur aus Rippen besteht. „Lapidarium“, an dem der Künstler seit acht Jahren arbeitet, beinhaltet monumentale Arbeiten aus unterschiedlichen Materialien, wie dem Marmor aus dem Steinbruch, aus dem schon Henry Moore seinen Marmor bezog. 43 Pferdeskulpturen, um die sich viele Bilder der Geschichte ranken.

Die unterschiedlichen Materialien der Skulpturen haben eindeutigen Bezug zu den sieben Weltmeeren und stehen für die Zeitlosigkeit des Gedenkens an viele gewaltfreie und zivilisierte Wege zu Demokratie, Frieden und Verständigung. Die Insignien auf den geschundenen Körpern vieler Skulpturen aus der Werkgruppe – wie Narben, Brandmale oder Tätowierungen – rufen Assoziationen zur Shoa oder Gefangenen auf Sklavenschiffen hervor und verdeutlichen erbitterten Kampf, Barbarei und Elend; auf die heutige Zeit umgemünzt, geht es um Migration, Einwanderung, Asylsuche und Zuflucht. Die Zuflucht, die es nun am Rheinkai 500 im Zollhafen gefunden hat.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

Skulptur „Nomade“ des mexikanischen Künstlers Gustavo Aceves – Bild Nr. 202404204600

Fotografiert mit Fujifilm X-T30 und Fujinon XF 18-55mm f2.8-4.0, RAW-Aufnahme mit Lightroom entwickelt
und mit NIK SilverEfexPro in Schwarzweiß konvertiert. 

Aufnahmedaten (oberes Bild): Brennweite 21 mm, 1/13s, f:8, ISO 250

Dies ist mein Beitrag zum Black & White Fotoprojekt im Mai 2024

Ein Kommentar

  1. Hallo Georg…
    Genial….
    Fantastische Kunstwerk aber auch geniale Fotos .
    Vor allem das zweite, (habe erst jetzt gesehen) wirkt … und lässt zu nachdenken .

    Auf ersten Blick habe ich einen Trojanischen Pferd in einem Boot gesehen 🙂

    Tolle Beitrag
    Super! Black & White Bearbeitung!
    Viele Grüße czoczo

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